4/8 Robert nahm einen langen Schluck aus der grünen Flasche. „Wie Pisse, ey.“  Der Seewind war noch stärker geworden und als die orangefarbene Sonne hinter den  glatten Fassaden der Häuser verschwunden war, war die Kälte wie mit langen, leisen  Fingern auf die Terrasse gekrochen. Das ältere Ehepaar hatte seine Rechnung bezahlt  und war gegangen. Er war jetzt allein. Es war 19:30. Sein Herz klopfte lauter als sonst.  Die Freiheit ist eine Gnade, dachte er, doch sie ist auch eine Verantwortung. Das  Dasein ist nicht immer leicht. Und nicht jeder kann mit dieser Verantwortung leben.  Er hatte viel nachgedacht in letzter Zeit. Ein kleines Segelboot kam langsam in den  Hafen geglitten. Die Segel standen straff und zwei junge Männer bewegten sich sicher  an Deck. Eine Möwe schrie über dem Wasser. Und die Gänsehaut, die sich über seinen Körper breitete, kam nicht nur von der Kälte. „Und du weißt, wenn’s schief geht …“ „Es wird nicht schiefgehen!“, sagte Robert.  „… wenn’s schief geht, Mann, wenn sie einen von uns erwischen …“ „Ja, ich weiß!“  „… treffen wir uns in Cannes, alles klar? In Cannes, am Meer, wo wir Champagner  saufen. Und der durchkommt, bringt die Kohle mit.“ „Verdammte Axt, Alter, es wird nicht schiefgehen!“ „Und du weißt, wann!“ „Ja“, sagte Robert, „ja, ja, du hast es mir ja oft genug gesagt. Und jetzt konzentrier dich, klar, es wird nicht schiefgehen! Wir sind  cool und wir sind ruhig und wir hol’n uns die Kohle!“ Robert und Alain saßen geduckt