4/4 mächtigen Woge und spülen alle Schmerzen fort. Zwei Menschen sind wir, alleine  irgendwo in den Weiten der Zeit und des Universums. Deine Liebe ist ein Wirbel,  ergreift, errettet mich, ist alles, was ich je besessen, mir je erhofft habe. Ich spüre sie  so stark, nach all diesen Jahren. Sie fließt durch meine Poren, meine Adern. Sie ist wie  ein Wunder, sie heilt die Schnitte, Risse und Schrammen, alle Narben macht sie  weich, nimmt den Hass aus meinen Fäusten. Sie ist mein Lebenselixier.  So vergeht die Nacht, vergeht viel zu schnell. Vor meinem Fenster, weit hinter der  Stadt, sickert fahles Sonnenlicht über die Welt und bringt mit sich den grauen  Morgen. Die Hitze der Nacht ist fortgezogen und durch mein offenes Fenster trifft  mich morgendliche Kühle mit einem leichten Stich. Du bist verschwunden, hast dich  aufgelöst im Lichte des Tages. Auch meine Angst vor der Einsamkeit hat dich nicht  halten können.   Ich schaue an mir herab. Mein starrer Körper ist in sein neunzig Zentimeter breites  Gefängnis gesperrt. Die Pflegerin hat das Fenster wieder geschlossen. Der Morgen  sei viel zu kalt für mich, hat sie gesagt. Vielleicht würde es am Nachmittag  freundlicher werden. Dann könnten wir ein wenig in den Garten fahren. Sie spricht  noch weiter, doch ich höre ihr nicht zu. Noch einmal wandern meine Gedanken zu  dir und während eine Träne aus meinen Augen fließt, entspringt ein Lächeln auf  meinen Lippen.