2/5 sie liegt irgendwo hinter der Finsternis. Dann ist er draußen, hier beginnt der  Dschungel, die Trommeln sind lauter, sie sind in seinen Ohren, auf seiner Haut,  überdeutlich, in seinem Genick. Er geht los, hier sind die Menschen, sie laufen an ihm  vorbei, berühren seine nackte Haut, Fleisch auf Fleisch, kurze Jeans, knappe Bikinis,  gierige Blicke aus schwarzlodernden Augen. Er spürt sein Herz, es schlägt mit den  Trommeln. Aus den Bars fließen Stimmen, rotschwarze Gestalten stehen an den  Theken, in den offenen Türen, schauen auf die Straße, ihm hinterher. Die Drinks in  ihren Händen sind kühl, das Wasser läuft an ihnen herab, tropft auf den heißen  Asphalt. Über die Straße grollen die Wagen, sie sind lang und schwarz, hinter den  Scheiben schwüle Schemen, feuchte Hände gegen die Scheiben gepresst. Aus allen  Häuseröffnungen dringt Musik, aus den Clubs, den offenen Fenstern in den oberen  Etagen, hinaus in die Nacht, fließt und schlägt zusammen, hämmert und pumpt.  Schattenhafte Gestalten biegen ihre Körper, tanzen im Rhythmus, sind der Rhythmus,  berühren ihre Leiber. Überall ist das Leben, pulsiert wie eine gelbliche Made. Er geht  weiter, lässt sich treiben durch die Straßen, geht vorbei an den Türen, den Fenstern,  wie dunkle Augenhöhlen. Die Schwüle lastet schwer auf allen Sinnen, der heiße Atem  fließt nur flach, seine Augen schleichen durch die schwarze Welt. An der Kreuzung  bleibt er stehen, dicht vor ihm dröhnt ein Motorrad über den Teer, hinter dem  verspiegelten Helm sind keine Augen, heißes Gasgemisch verbrennt seine Waden. Er  geht weiter, lange geht er durch die engen Straßen, die Trommeln der Nacht verfolgen